Die Dunkle Europäische Biene (Lateinisch: Apis Mellifera Mellifera)

 

Die Dunkle Europäische Biene wird in Österreich auch Braunelle genannt. Sie war ursprünglich in ganz Nordwest-, Mittel- und Nordosteuropa bis zum Ural die Einheimische Honigbiene und zeichnet sich durch eine große Winterhärte, sparsamen Umgang mit ihren Vorräten und maßvolle Völkerentwicklung aus.

Bereits Enoch Zander (1873–1957) hat einen besonders dunklen Stamm gezüchtet, der noch heute in der Schweiz züchterisch bearbeitet wird. Wegen Ihrer besonders dunklen Färbung wird die Biene auch umgangssprchlich Nigra genannt; der lateinische Name lautet Apis Mellifera Mellifera Nigra.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Dunkle Europäische Biene durch die Einfuhr der Kärntner Biene weitestgehend verdrängt. Oftmals führte die Kreuzung der beiden Linien zu erhöhter Stechlust. Die Königinnen der Völker wurden dann nach und nach durch reinrassige Königinnen der Kärntner Biene ersetzt. Dies führte zu ihrer Verdrängung in vielen Regionen ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes.

In manchen Ländern Europas wie der Schweiz, Frankreich, Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Irland, England, Österreich (Tirol), Polen gibt es noch umfangreiche mehr oder weniger reine Bestände der Dunklen Europäischen Biene; in Deutschland nur noch in wenigen, meist hochgelegenen Regionen. Vielerorts besteht reges Interesse an einer Wiedereinbürgerung.

 

Die im Vergleich besonders langlebige, große, sehr dunkel wirkende Biene ist als einzige in der Lage, die langen, kalten Winter in Nordosteuropa zu überleben. Sie verfügt über eine außerordentliche Flugstärke und ist auch an die Wechselhaftigkeit des atlantischen Klimas hervorragend angepasst.


2004 wurde die Dunkle Europäische Biene von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres“ erklärt.

 

Mit Wirkung zum 1.Januar 2014 wurden die schottischen Inneren Hebriden-Inseln Colonsay in Verbindung mit Oronsay ale Reservat für die Dunkle Europäische Biene eingerichtet. Dort leben etwa 50 Völker (die Haltung anderer Honigbienenrassen ist dort gesetzlich verboten), um die Reinrassigkeit zu erhalten.

In diesem Reservat kommen weder Bienenkrankheiten wie Nosemose oder Faulbrut; noch die Varroamilbe vor.

 

Mehr Informationen zur Dunklen Europäischen Biene: www.nordbiene.de