Risiken durch Neonicotinoide für Bienen

 

Neonikotinoide

Die EU-Kommission schränkte im Mai 2013 die Verwendung der neonikotinoiden Wirkstoffe Thiamethoxam, Clothianidin und Imidacloprid in Pflanzenschutzmitteln ein.

Anfang 2017 wird durch die EFSA (European Food Safety Authority = Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) eine Neubewertung der Risiken beim Einsatz zur Saatgutbehandlung und als Granulat durchgeführt.

 

Neonikotinoide sind eine Gruppe synthetisch hergestellter Wirkstoffe. Diese hochwirk- samen Insektizide beeinflussen die Rezeptoren der Nervenzellen, sodass die Weiterleitung der Nervenreize gestört sind. Die Wirkung auf Insekten ist weit stärker, als auf die Nerven der Wirbeltiere. Die bekanntesten Neonikotinoide sind: Thiamethoxam, Clothianidin und Imidacloprid.

Vor allem (zu ca. 60%) werden diese als Beizmittel von Saatgut und in Form von Granulat zur Bodenbehandlung eingesetzt. Eine weitere Verwendung ist die Blattbehandlung.

 

Seit 2008 stehen diese Pflanzenschutzmittelwirkstoffe bei der Saatgutbehandlung im Verdacht für ein Bienensterben mitverantwortlich zu sein, was in zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen beschrieben wurde.

 

Auch die EU-Kommision EFSA hat Risiken für die Bienen identifiziert die von den drei Insektiziden Thiamethoxam, Clothianidin und Imidacloprid ausgehen.

 

Nach der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 485/2013 vom 24.05.2013 ist die Behandlung bestimmter Kulturen (z.B. Raps) deren Saatgut- und Bodenbehandlung nicht mehr zulässig sind. Blattbehandlungen nur noch nach der Blüte (wobei Bienen im Sommer das Gift auch über Wasserpfützen aufnehmen, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken).

 

Beispiele aus dieser Verordnung:

- Saatgut- und Bodenbehandlungen von Weizen und Gerste sind nur dann erlaubt, wenn die Aussaat zwischen Juli und Dezember erfolgt. Blattbehandlungen sind verboten!

- Saatgut- und Bodenbehandlungen von Mais, Raps und Sonnenblumen sind generell verboten! Aber Blattbehandlungen sind nach der Blüte erlaubt.

- uneingeschränkt können diese Insektizide an Zuckerrüben angewendet werden

 

Während Imker und Umweltverbände die Einschränkungen in der Anwendung als Teiler-folg feierten, hielten Landwirtschaft, Pflanzenschutz- und Saatgutindustrie das Verbot für überzogen.

 

Neonikotinoide stehen auch unter dem Verdacht Vögel zu schädigen. 

 

Bericht von Pflanzenforschung.de (gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung):

Link:  Unterschätztes Gift - Neonicotinoide offenbar doch mehr negative Auswirkungen

 

 

Auch der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.), sowie andere namhafte Organisationen warnen vor diesen Pestiziden.

 

Artikel des BUND:

                                     Link:  Wie Pestizide das Überleben der Bienen gefährden

                                     Link:  EU erlaubt mehr Neonikotinoide in Lebensmitteln