Die inneren Organe

 

Das Nervensystem besteht aus dem Gehirn (Ober- und Unterschlundganglion), dem paarigen Nervenstrang und den Nervenzellen, welche im Gewebe und in Körperanhängen verteilt sind.

Die Leistung des Gehirnes der Biene wurde lange Zeit unterschätzt. Bienen kommunizieren intensiv untereinander und ist sogar für das Überleben essentiell. Ist die Kommunikation der Bienen untereinander nachhaltig gestört, stirbt das Volk.

Bienen sind Lernfähig und haben eine sehr guten Gedächtnis und räumliches Vor-stellungsvermögen, was neueste Experimente belegen. 

Das beachtliche Orientierungsvermögen wird mit Hilfe des Oberschlundganglions möglich. Hier laufen alle Informationen der Sinneszellen zusammen und hilft die komplexen Aufgaben zu bewältigen. Nicht nur das Orientierungsvermögen ist überlebenswichtig auch das Duftgedächtnis hilf den Flugbienen bei der kollek-tiven Suche nach Futterquellen. Kehren Flugbienen von einer besonders guten Tracht-quelle zurück teilen Sie die Position über den Bienentanz mit. Der Geruch der besuchten Blüte haftet an dieser Biene und hilft den neu ausschwärmenden Sammlerinnen über das Duftgedächtnis diese Trachpflanzen zu finden. Auch verteilt die Biene Kostproben des gesammelten Nektars, welches ebenfalls die Aufspürung erleichtet.

Das Nervensystem ähnelt im Aufbau einer Strickleiter. Bei alles Insekten ist der Aufbau des Nervenstranges gleich und paarig auf der Bauchseite angelegt. In jedem Segment bilden die Nervenstränge Knoten (Ganglien), dies sind konzentrierte Verknüpfungen von Nervenzellen und verbinden wiederum über Ausläufer die beiden Nervenstränge. So entsteht das Strickleiter-Muster.

 

Das Herz und Kreislaufsystem der Insekten unterscheidet sich entscheidend von den Säugetieren. Sie haben eine offenes Kreislaufsystem, was bedeutet, dass die farblose Körper-flüssigkeit den Körper nicht in Adern durchströmt, sondern die inneren Organe offen durchspült und besitzen kein Blut.

Das Herz pumpt über einen Herzschlauch im oberen Bereich des Hinterleibs die Haemolymphe nach vorne. Eine der Aorten führt bis in den Kopf der Biene, enden aber offen in den Geweben. Von dort fließt die Körperflüssigkeit wieder in den Hinterleib zurück und wird durch Klappen wieder im Herzschlauch aufgenommen.

In dieser Flüssigkeit werden die Nährstoffe und Abbaustoffe des Stoffwechsels transportiert. In dieser Flüssigkeit wird kein Sauerstoff transportiert, diese Aufgabe wird von dem Tracheensystem übernommen. Die alles durchströmende Flüssig-keit transportiert die Hormone im Körper, erhält die Nährstoffe aus dem umspülten Mitteldarm, bzw. dem Fettkörper und übergibt die Abbauprodukte an die Malpighischen Gefäße.

 

Das Atmungssystem (Tracheensystem) besteht aus sehr dünnen Röhren und durchziehen den gesamten Bienenkörper. Diese Röhrchen werden Tracheen genannt und haben die Aufgabe den Sauerstoff und das Kohlendioxid zu transportieren. An den Körperseiten liegen die Stigmen (Atemöffnungen), von dort gelangt die Luft in Große Luftsäcke und dort austretende Tracheen verzweigen sich und gehen in das Körperinnere. Sie verzweigen sich immer weiter und so entsteht ein Netz feinster Luftröhrchen, den Tracheolen. Die Biene kann den Gasaustausch verstärken, indem sie den Hinterleib ausdehnt und zusammenzieht. Die Stigmen sind nicht verschließbar und nur durch Chitin verdeckt. Über diese Öffnungen wird die Biene von dem Parasiten der Tracheen-Milbe befallen.

 

Im Fettkörper werden Stoffe eingelagert und umgewandelt. Er wird von den Haemolymphen umspült und besteht aus mehreren Lappen, um eine größere Oberfläche zu erreichen, damit der Stoffaustausch besser möglich ist. Der Fett-körper vergrößert sich bei gutem Nahrungsangebot und schrumpft wenn die Biene einen erhöhten Energiebedarf hat. Im Fettkörper sind Kohlenhydrate (Glykogen), Fette und Eiweiße gespeichert. Im Larvenstadium ist der Fettkörper besonders ausgeprägt, denn die Reserven werden für die Umwandlung (Metamorphose) in die fertige Biene. Winterbienen haben einen größeren Fettkörper als Sommerbienen, um in den Wintermonaten von diesen Reserven zu zehren.

Fette sind in der natürlichen Nahrung der Bienen kaum vorhanden, deshalb muss sie diese künstlich aus Zucker im Fettkörper herstellen (Synthese). Kohlenhydrate erhält die Biene aus dem Nektar und Eiweiße aus dem Blütenpollen. Der Fettkörper hat auch eine direkte Verbindung zu den Zellen der Wachsdrüse, da hier die fett-ähnlichen Vorstufen des Wachses produziert werden.